Franz Tesarik

Schneidergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1912    † 1943

 

Lebenslauf

Franz Tesarik wurde am 21.3.1912 in Zdislavice (Böhmen) geboren. Er arbeitete als Schneidergehilfe in Wien. Er war Mitglied des sozialdemokratischen Arbeitersportvereins für Leibesübung. 1932 trat er der sozialistischen Arbeiterjugend bei.

Funktionär der illegalen KPÖ, Mitglied einer Widerstandsorganisation

Franz Tesarik war Funktionär der illegalen KPÖ und Mitglied der Widerstandsorganisation in Wien-Hernals.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 21. 5. 1941 wurde Franz Tesarik verhaftet und am 16. 12. 1942 gemeinsam mit Hedwig Urach, Alfons Peschke, Wladimir Zoul (alle hingerichtet) und Friedrich Nesvadba (Tod durch Selbsttötung) zum Tode verurteilt. Am 17.5.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Nachdem Zoul im Sommer 1940 den Posten eines Bezirkskassierers übernommen hatte, war ihm Tesarik bei der Einziehung der Mitgliedsbeiträge und später auch bei der Beschaffung und Verteilung kommunistischer Schriften behilflich. Nach den Angaben, die Tesarik in der Hauptverhandlung gemacht hat, brachte ihm einmal etwa im Herbst 1940 der Mitangeklagte Zoul zwecks Verteilung 10 Exemplare der Flugschrift »Weg und Ziel« in die Wohnung, die Tesarik an [Johann] Gollinger, [Eduard] Wibihal und andere Gesinnungsgenossen weiterleitete.“

Gedenktafeln, Mahnmal

Sein Name steht auf den Gedenktafeln Wien 10 (Leibnitzgasse 10 und Neilreichgasse 100), ebenso auf dem am 6. 7. 1946 enthüllten, von der tschechoslowakischen Sektion der KPÖ gestifteten Mahnmal am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 42.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
 

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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